Johann Gottlieb Naumann - Biografie
1741 | am 17. April als Sohn eines Häuslers sowie Dorfmusikanten und einer Schuhmachertochter in einfachen Verhältnissen in Blasewitz geboren; ihm folgen noch eine Schwester und zwei Brüder. | |
1751 – 1754 | Besuch der Loschwitzer Dorfschule, wo er durch den Lehrer und Kantor Christian Gottfried Müller gefördert wurde; ab 1753 Orgelspiel bei Gottesdiensten in der Loschwitzer Kirche. | |
1754 | Beginn einer Schlosserlehre in Dresden, die Naumann bald abbrach. | |
1754 – 1757 | Besuch einer Dresdner Lateinschule. Ob dies die Kreuzschule (u.a. unter dem Kantor Gottfried August Homilius), die Annen- oder Dreikönigsschule war, ist nicht zu sagen. | |
1757 |
Ende Mai Aufbruch zur ersten Italienreise mit dem schwedischen Kapellvirtuosen Anders Wesström (1720–1781) über Hamburg. Naumann erteilte erstmals Klavierunterricht und erlernte das Bratschenspiel bei Wesström |
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1758 | Weiterreise über Venedig nach Padua, wo Naumann und Wesström Unterricht bei dem Geiger Giuseppe Tartini (1692–1770) erhielten | |
1759 | Studium an der Universität Padua; Bruch mit Wesström, der ohne Naumann weiterreiste; Bekanntschaft mit dem Komponisten Johann Adolf Hasse (1699–1783) und dem Bratschisten Giovanni Battista Ferrandini (1710–1791); Aufführung erster Kompositionen Naumanns in Padua | |
1761 | Reise durch Italien mit dem preußischen Kapellmusiker Pitscher (Rom, Neapel, Florenz, Bologna) und Unterricht bei Giovanni Battista Martini (1706–1784) in Bologna | |
1762 | Venedig wurde Naumanns Hauptwirkungsstätte | |
1764 | Rückkehr nach Dresden und Komposition einer Messe, anschließend Anstellung am sächsischen Hof durch die Kurfürstenmutter Maria Antonia Walpurgis (1724–1780) als Kirchenkomponist | |
1765 | Ernennung zum Kammercompositeur | |
1765 – 1768 | Zweite Italienreise mit den Kapellmusikern Franz Seydelmann (1748–1806), ein Schüler Naumanns, und Joseph Schuster (1748–1812) über Wien, Padua, Venedig nach Neapel; erneuter Besuch bei Hasse und Martini; Opernkomposition „L`achille in sciro“ für das Theater in Palermo. Die mehr als 20 Aufführungen sind ein großer Erfolg für Naumann. | |
1768 | Rückkehr nach Dresden und Komposition der Oper „La clemenza di Tito“ anlässlich der Vermählung von Friedrich August II. mit Maria Amalie Auguste; Erhöhung seines Honorars auf 600 Taler jährlich | |
1770 | Beitritt zur Dresdner Freimaurerloge und Komposition zahlreiche Freimaurerlieder | |
1772 | Dritte Italienreise gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich Gotthardt Naumann (1750–1821) über München nach Venedig, wo die Oper „Soliman“ unter Erfolg aufgeführt wurde; weitere Uraufführungen von Opern in Venedig und Padua | |
1774 |
Im April Rückkehr nach Dresden Am 24. Juni Beitritt Naumanns zur Dresdner Freimaurerloge „Aux vrais amis“, vermutlich nachfolgend Komposition zahlreiche Freimaurerlieder |
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1775 | Im Januar Angebot aus Berlin zur Anstellung als preußischer Hofkapellmeister für 2.000 Taler Jahresgehalt, das Naumann aber abschlägig beantwortet | |
1776 | Ernennung zum Hofkapellmeister in Dresden, dabei Gehaltserhöhung auf 1.200 Taler und Erleichterung der Dienstverpflichtungen | |
1776 – 1777 | Bau des Naumann-Palais’ in Blasewitz | |
1777 | Etwa im Juli Reise nach Schweden über Berlin und Hamburg nach Stockholm, wo er das Orchester umstrukturierte und die schwedische Oper reformierte | |
1778 | Am 26. Januar sehr erfolgreiche Uraufführung der Oper „Amphion“ in Stockholm | |
1778 – 1782 |
Wirken in Dresden, intensive Kontakte zum Dresdner Geistesleben (Friedrich Schiller, Christian Gottfried Körner, Elisa von der Recke, Hans Moritz Graf von Brühl, Anton Graff) |
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1781 |
Am 27. Januar Uraufführung der Oper „Osiride“ anlässlich einer Prinzenhochzeit am sächsischen Hof, eines der interessantesten Bühnenwerke Naumanns |
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1782 |
Am 30. September Einweihung eines neuen schwedischen Opernhauses in Stockholm, dabei schwedische Erstaufführung von Naumanns Oper „Cora och Alonzo“ unter Leitung des Komponisten |
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1784 |
Zu Neujahr studierte Naumann am Mecklenburg-Schweriner Hof in Ludwigslust die Kantate „Zeit und Ewigkeit“, eine seiner herausragenden Kompositionen, ein. |
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1785 – 1786 | Reise nach Dänemark zur Umgestaltung der Oper und des Orchesters in Kopenhagen, dort Uraufführung seiner Oper „Orpheus“; Kennenlernen von Katharina von Grothschilling, die seine Schülerin und spätere Ehefrau wurde; Bitte um Entlassung aus sächsischen Diensten, um Anstellung am dänischen Hof wahrzunehmen, Ablehnung des Gesuchs durch den sächsischen Kurfürsten | |
1786 |
Am 19. Januar Uraufführung der Oper „Gustaf Wasa“, die lange als Schwedens Nationaloper galt Rückkehr nach Dresden; Erhöhung des Honorars auf 2.000 Taler jährlich, Entbindung von der Kirchenmusik und Anstellung auf Lebenszeit; Komposition von Schillers „Ode an die Freude“ |
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1788 – 1793 | Mehrere Besuche am preußischen Hof; Komposition der Opern „Medea“ und „Protesilao“ | |
Ab 1790 | Beginnende Schwerhörigkeit und Schwindelanfälle; mehrere Reisen nach Karlsbad, Prag, ins Riesengebirge und nach Berlin | |
1792 | Heirat mit Katharina von Grothschilling in Wörlitz, vier Kinder (eine Tochter und drei Söhne: Rosina, Karl Friedrich, Moritz Ernst Adolf und Constantin August) | |
1793 | Im Februar Berliner Aufführung de Oper „Protesilao“ unter Leitung Naumanns | |
1799 | Am 21. Juni Uraufführung der Kantate „Vater unser“ für Soli, zwei Chöre und Orchester in der Dreikönigskirche Dresden-Neustadt unter Leitung Naumanns | |
1801 |
Am 25. April Uraufführung der letzten Oper Naumanns, „Aci e Galatea“ Am 23. Oktober Tod nach Schlaganfall im Großen Garten, Dresden |