Freiheit – schöner Götterfunken

Schiller kommt! Nach Dresden! Christian Gottfried Körner und seine Familie boten dem angehenden Dichter und flüchtigen Militärarzt Friedrich Schiller sein Sommerhaus am Elbhang als Dichterrefugium an. Dieser bleibt. Fast drei Jahre. Er schreibt den „Don Carlos“ und die heutige Europa-Hymne „Ode an die Freude“. Er zeichnet die ersten Comics der Literaturgeschichte. Er rappt über „Waschweiber“ und dichtet, dichtet, dichtet und lebt!

„Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ - unter diesem Arbeitsmotto versammelt das Programm Texte und Bilder rund um das Thema “Freiheit“ von Schiller, Gottfried Körner und anderen Künstlern dieser Zeit.

 

Als musikalisches Echo erklingen am 27.10.16 um 18:30 neben Beethoven sieben weitgehend unbekannte Vertonungen der „Ode an die Freude“ und weitere Kompositionen zu Schillers Texten von Komponisten dieser Zeit, so u.a. vom Dresdner Hofkomponisten Johann Gottlieb Naumann.

 

Stolz sind sie, die Dresdner auf „ihren“ Friedrich Schiller! Nicht nur, dass er hier Asyl fand in seiner misslichen finanziellen Lage beim Dresdner Oberkonsistorialrat Christian Gottfried Körner – „Wir sind Brüder durch Wahl, mehr als wir durch Geburt sein können“ (Körner an Schiller) – er schrieb wahrscheinlich auch hier die „Ode an die Freude“, jenes Gedicht, das später mit Beethovens 9. Sinfonie zu Weltruhm gelangte. Und ganz sicher schrieb er am „Don Carlos“, dem Dramatischen Gedicht, welches in der Forderung nach Gedankenfreiheit gipfelt. Und er schrieb die „Waschweiber-Deputation“, die den Lärm der Loschwitzer Wäscherinnen in alle Welt trug. Von 1785 bis 1787 wohnte er zeitweise auf Körners Weinberg in Loschwitz, zeitweise in Dresden selbst. Wie wichtig der geistige Austausch mit Körner für Schiller war, geht aus ihrem Briefwechsel hervor. Außer zu den Freunden hatte Schiller in Dresden wenig gesellschaftlichen Kontakt. Romantisch ausgeschmückt worden ist Schillers Beziehung zu Gustl von Blasewitz, der er im „Wallenstein“ ein Denkmal setzte.

Trotz der sicheren materiellen Verhältnisse, die Schiller in Dresden geboten werden, fühlt er sich bald nicht mehr wohl. Die Dresdner seien „ein seichtes, zusammengeschrumpftes Volk“, hier herrsche eine „geistige Wüste“. Schiller folgt 1887 einer Einladung nach Weimar. Die herzliche Freundschaft zu Körner jedoch währte ein Leben lang und er blieb neben Goethe Schillers wichtigster Partner im geistigen Austausch.

Schauspiel: Johannes Gärtner

Gesang: Romy Petrick

Flügel: Marc Kirsten

 

Ort: Chinesischer Pavillon, Bautzner Landstraße 17 A, 01324 Dresden – Weißer Hirsch

Zeit: 27. Oktober 2016 , 18:30 Uhr

Tickets: an der Abendkasse

 

Weitere Informationen: http://www.johannesgaertner.de/

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